Die Produktion eines Baumwoll-T-Shirts benötigt rund 2‘700 l Wasser (das entspricht etwa 385x spülen auf der Toilette). Der Flächenbedarf der Baumwolle ist im Vergleich zu anderen Fasern am höchsten. Pro T-Shirt wird je nach Effizienz des Anbaus eine Fläche von rund 37-57 m2 benötigt. Der Anbau von Baumwolle verursacht grosse Mengen an verschmutztem Wasser und verschärft die Wasserproblematik in den wasserärmeren Nationen. Durch den Einsatz von Pestiziden wird die Umwelt zusätzlich geschädigt. Der CO2-Ausstoss eines einzelnen T-Shirts liegt bei ca. 8 kg. Wird das T-Shirt nach jedem Waschgang maschinell getrocknet, steigt der CO2-Ausstoss weiter an.
Folgerung: Die Produktion eines T-Shirts (und Kleider im Allgemeinen) benötigt Unmengen an Ressourcen. Verlängern Sie die Lebensdauer Ihrer Kleidung, in dem Sie ihr Sorge tragen, sie gegebenenfalls flicken und an Secondhandgeschäfte weitergeben. Berücksichtigen Sie beim Kauf biologische Anbauweisen und achten Sie auf fair gehandelte Ware.
Nur 18 % des Wasser-Fussabdrucks werden innerhalb der Schweiz erzeugt. 82 % entfällt auf importierte Waren und Dienstleistungen. Wir leben im Wasserschloss Europas, für unsere Kleider zum Beispiel hinterlassen wir jedoch einen grossen Wasserfussabdruck in anderen Ländern, vor allem in Indien, der Türkei, den USA, China, Pakistan und Usbekistan. So braucht es beispielweise für die Herstellung eines T-Shirts 2‘000 l Wasser.
Baumwolle gehört zu den wasserintensivsten Kulturpflanzen. Für ein Kilo Baumwolle wird zwischen 10‘000 und 17‘000 l virtuelles Wasser verbraucht. In sehr trockenen Gegenden wie dem Sudan können es sogar 29‘000 l sein. 85 % der Wassermenge ist für die Herstellung der Baumwolle erforderlich; mehr als die Hälfte für die Bewässerung der Felder. Davon verdunstet fast die Hälfte bereits aus Kanälen oder von den Feldern. Baumwolle wird zunehmend in Gebieten mit Halbwüsten-Klima angebaut. Um hohe Erträge zu erzielen, zapft man Oberflächengewässer an oder pumpt Grundwasser auf die Felder. 99 % der Kleidung besteht aus konventionell erzeugter Baumwolle, hier wird die Ökologie kaum beachtet. Etwa die Hälfte der weltweiten Baumwolle stammt von künstlich bewässerten Flächen.
Im Sudan werden für den Baumwollanbau jährlich 3,9 km3 Wasser aus dem Nil auf die Äcker gepumpt. Das bekannteste Beispiel für die dramatischen Folgen der extensiven Wasserentnahme im Baumwollanbau ist der Niedergang des Aralsees, der grössten durch den Menschen ausgelösten diesbezüglichen Naturkatastrophe. Heute ist nur noch ein Drittel der ursprünglichen Wassermenge übrig, mit tragischen Folgen für die Natur und die Bevölkerung. Die künstliche Bewässerung führt weltweit zu Versalzung und Erosion der Böden, Wasserreserven werden aufgebraucht sowie Gewässer und Grundwasser vergiftet. Weil Wasser immer knapper wird, und besonders durch den Klimawandel immer mehr Äcker künstliche Bewässerung brauchen werden, muss der Baumwollanbau wassersparender angelegt werden.
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